Tradition around the world #6 - Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schärfste Chilihead im ganzen Land?
Sonntag, 22. Mai 2016
Jedes Land hat Traditionen, die uns faszinieren, amüsieren und unseren Horizont erweitern. Wir teilen die schönsten und skurrilsten Bräuche in unserer "Traditions around the world"-Serie. Dieses Mal geht es ums Gewürz, eine Hommage an die Chili Schote!
Jeder von uns kennt sie, die kleine, rote Schote, die so harmlos und niedlich aussieht, den Mund aber schon bei einem kleinen Biss zum brennen bringt und die Tränen laufen lässt. Die Chili Schote ist zwar klein, hat es aber gewaltig in sich! Gerade in Deutschland, wo die traditionelle Küche eher mild und Gewürzarm ausfällt, muss sich unser Gaumen in der Regel erst an das scharfe Gewürz gewöhnen, bevor wir es zu schätzen lernen. In vielen Ländern ist scharfes Essen ein wesentlicher Bestandteil der Kultur und Chili Schoten eine feste Zutat bei nahezu allen Gerichten. Und zu Recht, das Gewürz verleiht jedem Essen, ob Fleisch-, Fisch- oder Tofu-gericht das besondere Etwas.
Sriracha ist eine Familiensache
Die Sriracha Sauce, traditioneller Bestandteil der asiatischen Küche und absolute Familiensache, erfreut sich heute weltweiter Beliebtheit. Global bekannt wurde sie durch den vietnamesischen Unternehmer David Tran, der in den 1980er Jahren damit begann, traditionelle, asiatische Chili Saucen zu produzieren.
Die Chili Schoten hinter Sriracha? Die roten Jalapenos, die meisten kennen Jalapenos nur als grüne Schote, doch wenn diese ausreift, wird sie rot und auch ihr Schärfegrad nimmt zu. Internationale Beliebtheit erreichte die Sauce vor Allem dadurch, dass sich ihre Schärfe, im Vergleich zu Wasabi oder scharfem Senf, nur im Mund verbreitet und dadurch leichter zu ertragen ist. Während Wasabi oder scharfer Senf einen regelrecht zum Weinen bringen, können auch "Anfänger" die Schärfe von Sriracha gut aushalten.
Tabasco, weltweiter Liebling
Die Tabascosauce wiederum hat wenig mit kulinarischen Traditionen gemein. Sie wurde erstmals 1868 von der US-Amerikanischen Firma McIlhenny hergestellt. Das Rezept stammt von Edmund Mcllhenny, dem Patriarchen des Familienunternehmens, der seine ersten Chilipflanzen auf Avery Island in Louisiana anpflanzte. Tabasco bedeutet dann auch so viel wie “Land, in dem die Erde heiß und feucht ist” - der idealer Ort, um die Chilischoten anzubauen. Die Insel Avery Island, auf dem bis heute die für die Tabasco Sauce verwendeten Chili Schoten angebaut werden, befindet sich seit Generationen im Besitz der Familie Mcllhenny.
Auch wenn Tabasco selbst nicht auf kulturelle Traditionen zurückgeht, ist es heute aus vielen Gerichten nicht mehr wegzudenken! Ob Burrito, Taco oder Pizza, mit ein wenig Tabascosauce dazu, wird es erst spannend für die Geschmacksnerven! Die Essig-basierte Sauce vermindert die Schärfe der Chilischoten und sorgt im Mund für eine schnelle und scharfe Explosion - für Anfänger sehr gewöhnungsbedürftig und auch viel zu scharf!
Die schärfste Chili auf der Welt?
Apropos Schärfegrad, laut dem Guiness Buch der Rekorde ist die "Carolina Reaper" mit 1.569.300 Scoville, momentan die schärfste Chili Schote auf der Welt. Scoville? Ja, es gibt eine eigene Skala, um die Schärfe von Chili Schoten zu messen. Die 1912 entwickelte Scoville Skala dient der Abschätzung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze durch den sogenannten Scoville Test (mehr dazu hier).
Es hat insgesamt 10 Jahre gedauert, bis der Hobbyzüchter Ed Currie von der PuckerButt Pepper Company in South Carolina (USA), erfolgreich diese optimierte Schote züchtete. Carolina Reaper entstand durch die Kreuzung von Sweet Habanero und dem Naga Viper Chili. Sie schmeckt leicht süßlich, ist aber extrem scharf und nur Menschen zu empfehlen, die wirklich extremste Schärfe vertragen!
Apropos, Chili im Essen gibt nicht nur eine interessante Würze, sondern ist auch gesund. Alle Chili Schoten enthalten den Stoff Capsaicin, der die Sterberate vermindert und die Teilung von Krebszellen aufhält. Aus diesem Grund kooperiert der Hobby-Chilischotenzüchter mit der Krebsforschung und unterstützt aktiv die Entwicklung neuer präventiver Arzneien.
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