Boarding-Stau: Zeitraubendster Aspekt beim Abflug

Montag, 1. Februar 2016

Er ist allseits bekannt und allseits verhasst: der Boarding Stau vor dem Starten. Nicht selten verzögert sich der Abflug hier zusätzlich oder könnte eine Verspätung bei schnellem Borden eingeholt werden. Auch den Fluggesellschaften sind die langen Bordingzeiten ein Dorn im Auge – bedeuten sie doch eine zusätzliche Kostenbelastung, die einfach vermieden werden könnte. Berechnungen ergaben, dass eine Minute Einstiegszeit die Fluggesellschaft rund 30$ kostet – Durch effizientes Borden also enorme Summen eingespart werden können. Aus diesem Grund werden auch seit Jahren verschiedenste Methoden entwickelt, den Einstieg der Passagiere in den Flieger effizienter zu gestalten. Hier ein Überblick über verschiedene Methoden und wie effizient sie in der Praxis wirklich sind.

Einstieg organisieren

Gängige Lösungen von Fluggesellschaften ist ein logistisches Umorganisieren des Einstiegs, deren Effizienz newsnetz.ch auf einer Grafik darstellt. Beliebteste Methode ist hierbei der Einstieg „von hinten nach vorne“, der allerdings im Schnitt noch immer 25 Minuten dauert, da sich Passagiere auch in diesem Fall im Weg stehen, wenn sie ihr Gepäck verstauen. Um ca. 10 Minuten schneller ist die Einstiegsmethode von außen nach innen, die vor Allem die Fluggesellschaft Delta nutzt. Bei dieser Methode borden Passagiere mit Fenstersitzen zuerst, gefolgt von denen mit Mittelsitz und am Schluss jene, die am Gang sitzen. Nachteilig hierbei ist allerdings, dass gemeinsam Reisende nicht gemeinsam einsteigen können, weshalb Delta für Familien eine Ausnahme macht.

Der auf netzwelt.ch veröffentlichen Studie zufolge allerdings ist die Chaosmethode, bei der jeder Passagier zusteigt, wenn er gerade ans Gate kommt, mit 14 Minuten Bordingzeit immer noch die schnellste. Wahrscheinlich auch, da sie deutlich weniger Organisation bedarf sowie Missverständnisse und Diskussionen vermeidet.

Boarding flughafen

Flugzeuge umbauen

Eine Alternative ist der Umbau der Maschinen. Ein US-amerikanischer Ingenieur hat unlängst einen Entwurf für spezielle, seitlich verschiebbare Sitze gemacht. In seinem Entwurf können die Sitze übereinander geschoben werden, was den Gang mehr als zwei Mal so breit macht und das Borden nach seinen Berechnungen um rund ein Drittel verkürzt.

Der Flugzeugbauer Airbus geht noch weiter und stellt eine neue Flugzeugkonstruktion vor, bei der die Passagierkabine vollständig vom Flugzeug abtrennbar ist. Die Entwürfe von Airbus sehen ein Borden ähnlich dem Zustieg bei Zügen vor. Vorteil hierbei wäre, dass die Passagierkabinen austauschbar wären und wenn voll besetzt, wie ein Schiffskontainer vom Flugzeug abgeholt werden würde. Diese neue Konstruktion des französischen Flugzeugbauers würde allerdings nicht nur eine Umgestaltung der Flugzeuge selber erfordern, sondern auch einen Umbau aller Flughäfen weltweit.

Geschrieben von flug-verspaetet.de

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