Blinder Passagier in Frachtraum gefunden
Dienstag, 8. März 2016
Bodenpersonal entdeckt blinden Passagier in Frachtraum von Flugzeug nach Landung der Maschine in Schweden. Der Mann aus Äthiopien, der diesen Weg zur Flucht aus seinem Heimatland nutzte, beantragte jetzt Asyl in Schweden. Dieser lebensgefährliche Weg wurde in den letzten Monaten vermehrt als alternativer Fluchtweg genutzt.
Nach der Landung in Stockholm fand das Bodenpersonal einen Menschen im Gepäckraum. Der Mann aus Äthiopien, der sich in Addis Abeba in den Flieger begeben hatte, möchte nun in Schweden bleiben und hat bereits Asyl beantragt. Den zehnstündigen Flug überstand er in einem druckausgleichenden Frachtcontainer. Nach der Landung war er zwar sehr mitgenommen, aber körperlich in guter Fassung.
Es war nicht der erste mal, dass die Luftroute via Linienflug zum Fluchtweg wird. Wie das Luftfahrtnachrichtenmagazin Aero berichtete, war bereits im August 2015 ein Mann, ebenfalls aus Äthiopien, als blinder Passagier in Schweden angekommen. Seit einigen Monaten versuchen immer mehr Menschen, mit Flugzeugen nach Europa zu fliehen – dabei ist der Weg über den Frachtraum sehr gefährlich. Oft verbringen sie den Flug in den Fahrwerkschächten, wo um die minus 50 Grad herrschen. Über zehn Stunden harren sie in dieser Kälte auf engstem Raum aus, erfrieren oder stürzen beim Landeanflug in die Tiefe, wenn die Räder ausgefahren werden. Statistisch gesehen überlebt nur jeder Vierte die illegale Reise im Frachtraum. Luftfahrtexperten zeigen sich nicht nur extrem besorgt über die Zunahme der blinden Passagiere an Bord, sondern auch um die anscheinend unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen: Wenn Menschen ungehindert in die Frachträume eindringen können, könnten auch Terroristen Sprengsätze oder Ähnliches anbringen.
Geschrieben von Team Flug-Verspaetet.de
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