Diesen Dienstag Warnstreik am Flughafen Frankfurt

Montag, 14. Januar 2019

Der Warnstreik des Sicherheitspersonals erreicht nun auch Deutschlands größten Flughafen: Etwa 5.000 Mitarbeiter, die für die Kontrolle von Passagieren und Fracht zuständig sind, wurden von Verdi zum Warnstreik aufgerufen.

Das Sicherheitspersonal wird die Arbeit am kommenden Dienstag, den 15. Januar, an den Kontrollstellen außerhalb des Transitbereichs von 02 bis 20 Uhr niederlegen. Passagiere müssen sich auf massive Einschränkungen im Flugverkehr einstellen. Auch an den Flughäfen Hamburg, Hannover, Bremen, Leipzig/Halle, Dresden und Erfurt hat Verdi für den Dienstag Warnstreiks angekündigt.

Fraport-Sprecher empfiehlt den Flughafen zu meiden

Wie ein Sprecher des Frankfurter Flughafens mitteilte, soll sich ein spezielles Team um die Passagiere kümmern, die wegen des Streiks ihren Flug nicht wahrnehmen können. Dazu gehöre etwa die Bereitstellung von Verpflegung, Decken und Feldbetten.

"Auch wenn wir gut vorbereitet sind, wir empfehlen Reisenden während des Streiks nicht zum Flughafen zu kommen", sagt der Sprecher. Besser sei es, wenn sich die Menschen bei ihrer Airline nach Umbuchungen oder sonstigen Alternativen erkundigen. "Die Sicherheitskontrollen außerhalb des Transitbereichs werden nicht besetzt sein. Fluggäste, die ab Frankfurt reisen, werden daher während der gesamten Streikdauer keine Möglichkeit haben, ihren Flug zu erreichen", teilt der Flughafenbetreiber Fraport mit.

Die Lufthansa bietet ihren Kunden an, Flüge ab Frankfurt an dem betroffenen Tag ab sofort kostenlos auf ein Datum zwischen dem 11. und dem 20. Januar umzubuchen.

Zwischenlandungen in Frankfurt nicht vom Streik betroffen

Reisende die in Frankfurt zwischenlanden und bereits kontrolliert wurden, müssen - sofern sie im Sicherheitsbereich bleiben - nicht mit Komplikationen rechnen. Das seien etwa 60 Prozent aller Passagiere, sagte der Fraport-Sprecher. Wäre kein Streik, würden am kommenden Dienstag am Flughafen in Frankfurt normalerweise etwa 135.000 Passagiere abgefertigt.

Warnstreik für bessere Bezahlung des Sicherheitspersonals

Hintergrund des Warnstreiks sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und Verdi für rund 23.000 Beschäftigte der Flugsicherheit. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohns auf 20 Euro. Die Tarifverhandlungen sollen am 23. Januar in Berlin fortgesetzt werden.

Der erneute Streikaufruf sei notwendig geworden, weil der BDLS nicht auf das "starke Signal" der Beschäftigten durch die Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen mit einem verhandlungsfähigen Angebot reagiert habe, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher.

Erst am Donnerstag waren wegen des Warnstreiks des Sicherheitspersonals an den drei Flughäfen Köln-Bonn, Düsseldorf und Stuttgart mehr als 600 Flüge gestrichen worden. Zehntausende Passagiere waren betroffen. Am Montag hatte das Sicherheitspersonal an den beiden Berliner Flughäfen die Arbeit niedergelegt

Entschädigung bei Flugverspätung oder Flugausfall aufgrund von Streiks

Streiks werden in der Regel als „außergewöhnlicher Umstand“ eingestuft, bei dem eine Fluggesellschaft keine Entschädigung zahlen muss. Das ist allerdings nur der Fall, wenn die Flugverspätung direkt durch den Streik ausgelöst wird und nicht erst einige Zeit danach stattfindet. Auch falls der Flug schon vor dem Streik aus operationellen Gründen gestrichen wird, bestehen gute Chancen auf eine Entschädigung! Mehr Informationen zu Ihren Fluggastrechten bei einem Streik finden Sie auf unserer Themenseite.

Grundsätzlich haben Passagieren bei Flugverspätungen ab 3 Stunden oder einer Flugannullierung einen Anspruch auf Entschädigung, sofern es sich bei der Ursache des Flugproblems nicht um einen solchen außergewöhnlichen Umstand handelt. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Flugdistanz und kann bis zu 600 Euro pro Person betragen. Mit unserem kostenlosen Entschädigungsrechner können Sie herausfinden, wie viel Entschädigung Ihnen zusteht:

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